Hallo Bianca und Simon, schön, dass Ihr euch die Zeit nehmt. Stellt Euch gerne erst einmal vor!
Bianca: Hallo, ich heiße Bianca Grizhar und ich bin Engagement Manager bei MVP Factory. Wenn wir einen neuen Projektauftrag bekommen, befasse ich mich damit, welches Problem konkret gelöst werden soll und wie diese Lösung gebaut werden könnte. Anschließend begleite ich die Projektumsetzung – das bedeutet, dass ich Teams zusammenstelle und kontinuierlich ein Auge auf die Kundenzufriedenheit habe.
Simon: Hallo auch von mir! Mein Name ist Simon Baldus, ich bin Principal bei MVP Factory und kümmere mich vor allem um die Kundenakquise, strategische Partnerschaften und organisiere intern die Legal-Seite.
Ihr seid ja kein klassischer „Chatbot-Anbieter“ im herkömmlichen Sinne, sondern unterstützt Unternehmen allgemein im Bereich Software Development. Wie funktioniert Euer Konzept?
Simon: Die Grundidee für MVP Factory resultiert daraus, dass unsere Gründer Victor Cazacu und Philipp Petrescu gemerkt haben, dass es unzählige digitale Innovationlabs und Beratungen gibt, die zwar tolle Ideen haben, denen es jedoch an der Umsetzungskompetenz fehlt. Wir verfügen über eine ausgezeichnete Produkt-Expertise und wissen als ehemalige Gründer, was funktioniert und was nicht. Außerdem haben wir verstanden, was Developer sich am meisten wünschen: Mit den Besten ihres Fachs zusammenarbeiten und sich die Herausforderungen selbst aussuchen. Hieraus entwickelte sich unsere Idee der stetig wachsenden Kollaborationsplattform. Gerade durch unsere Arbeit mit MVP – den Minimum Viable Products – ist auch der Kontakt zur MUUUH! Group entstanden: Wir bauen gerne MVPs und MUUUH! kümmert sich um die MVP Operations – da sehen wir einige spannende Überschneidungen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
Das hört sich spannend an! Dann ist Euer Team auf der ganzen Welt verteilt und über Eure Plattform verbunden, oder wie können wir uns das vorstellen?
Bianca: Genau, unser Hauptquartier befindet sich in Berlin und wir beschäftigen hier aktuell 25 Mitarbeiter, die das Kernteam bilden – aus diesem Kernteam leiten wir alle Projekte zentral. Unser gesamtes Development-Netzwerk setzt sich aus ungefähr 300 IT-, UX- und Design-Professionals zusammen, die zwischen Porto und Bukarest verteilt sind.
Simon: Die Idee weltweit Talente zu nutzen, ist echt spannend – lediglich die Umsetzung des Outsourcings fällt anderen Start-ups häufig schwer. An dieser Stelle kommt MVP Factory ins Spiel. Wir machen Tech Execution für alle zugänglich und unsere Plattform stellt hierfür den Dreh- und Angelpunkt dar. Dank ihr nutzen wir das Talent vor Ort, um es allen zugänglich zu machen.
Bianca: Wir managen die Professionals über unsere Plattform so, als wären sie beim Kunden Inhouse – mit dem Unterschied, dass sie Pilot bleiben dürfen. So nutzen wir das Development Talent, das auf der ganzen Welt verteilt ist und zentrieren es auf die großen Städte und Wirtschaftsfraktionen.
Lasst uns doch gerne ein bisschen genauer auf die Funktionsweise Eurer Plattform eingehen!
Bianca: Gerne. Bei unserer Plattform geht es darum, die Projektabläufe und alles, was damit verbunden ist zu automatisieren. Da Administrations-Aufgaben entfallen, haben die Developer/innen, Designer/innen und Produktmanager/innen die Möglichkeit, sich auf ihre eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Bei neuen Projekten ist es besonders wichtig, schnell zu analysieren, was der Kunde braucht und ein passendes Team zusammenzustellen. Hier müssen wir berücksichtigen, welche Skills und Erfahrungen benötigt werden, wer verfügbar ist und wer gut zusammenarbeitet. Unsere Kunden melden sich dann direkt über die Plattform an und stellen automatisiert ein Projekt auf die Beine. Sie erhalten Vorschläge bezüglich des Teams und des weiteren Vorgehens. Für die Zukunft visieren wir ein Drag-and-Drop System an, was das ganze Projekt einfach skalierbar macht.
Simon: Was dieses System angeht, stehen wir allerdings noch am Anfang, da viele Kunden zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz verstehen, wie man ihr Projekt auf einer Plattform abbilden kann. Man muss sie langsam vom klassischen Projektmanagement dorthin führen. Außerdem ist das Vertrauen zu den Online Tools noch nicht ganz vorhanden. Aktuell ist der persönliche Kontakt sehr wichtig – und das wird auch noch länger so bleiben. Auf Dauer können Projekte auf unserer Plattform jedoch schneller und besser abgebildet werden. Wir müssen uns vor Augen führen: Menschen sind vergesslich, Datenbanken nicht.
Gibt es einen Use Case im Conversational Customer Management, auf den Ihr besonders stolz seid?
Simon: Ein sehr bekannter Case von uns ist das Projekt mit Voya. Das System der Mobil- und Web-App automatisiert die Reisebuchung und hier besonders die Geschäftsreisen-Buchung für mittelständische Unternehmen. Es wurde ein Conversational Interface gebaut, das sich unter anderem mit der Reisekostenabrechnung beschäftigt – einem Pain-Point in vielen Unternehmen.
Bianca: Voya gehört zu der Art von Kundengruppe, bei der auf Anhieb klar war, dass Bots bzw. AI eingesetzt werden sollte. Wir haben uns anfangs intensiv mit der Technologie auseinandergesetzt und geschaut, wie wir ein Business Modell bzw. eine App entwickeln können, die möglichst lange genutzt und weiterentwickelt werden kann. Dann haben wir eine Voice Web Application gebaut - ein ziemlich klassisches Beispiel, das bei uns sehr beliebt ist. Dabei kommen zwei Anwendungen zusammen: Zum einen das Interface mit den User Anfragen und zum anderen dann das Matching selbst. Das System muss dabei in der Lage sein, sich weiterhin zu verbessern. Es kommt durchaus vor, dass sich Anfragen ändern oder mehr Optionen dazu genommen werden sollen – dann sind die Buchungen natürlich ständig neu. Eine off-the-shelf Lösung wäre deswegen weniger gut geeignet, da alles sehr individuell gestaltet werden muss.
Konntet Ihr bereits generelle oder wiederkehrende Trends bei Kundenanfragen herausstellen?
Bianca: Wir stellen immer wieder fest, dass Unternehmen gerne anhand von Kundeneingaben bzw. Kundendaten Empfehlungen geben möchten. Das ist ein Use Case, der in den verschiedensten Industrien vermehrt auftritt: Das Bedürfnis, mehr über seine Kunden herauszufinden und die Produkte gezielter an sie heranzutragen. Dazu fällt mir ein Case aus dem Tierfutterbereich ein. Dort wurde der Tagesablauf eines Hundes analysiert und beispielsweise geschaut, wie viel er sich pro Tag bewegt. Im nächsten Schritt konnte dann ein geeignetes Hundefutter für ihn ermittelt werden.
Zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft der MVP Factory: Plant Ihr neue Features oder arbeitet Ihr auf einen Meilenstein hin?
Simon: Unser Ziel ist es, einen Prozess für unsere Kunden zu entwickeln, der das Software-Bauen stark vereinfacht. Dafür nutzen wir unsere Erfahrungen und Learnings aus der Vergangenheit. Obwohl unser Fokus derzeit noch in Deutschland liegt, planen wir langfristig auch nach Dänemark und in die UK zu expandieren. Aber auch bei uns in Berlin tut sich einiges: Wir wachsen stetig und haben gerade neue Räumlichkeiten bezogen, um Partner – wie zum Beispiel MUUUH! – willkommen zu heißen und gemeinsame Workshops zu absolvieren. Kunden, die sich in Berlin austoben wollen und Interesse an Design Sprint Workshops oder MVP-Testing haben, sind herzlich eingeladen.
Vielen Dank, Bianca und Simon!
Im Zuge der Digitalisierung wandelt sich der Produktentwicklungsprozess erheblich. Die schnelle Validierung von Minimum Viable Products, wie die MVP Factory sie baut, wird immer wichtiger. Wir haben für Sie Beobachtungen, Erfahrungen, Gespräche und Literatur zu Grunde gelegt, um aufzuzeigen, wie MVPs den Übergang von der Entwicklung zur Operation erfolgreich bewältigen können. Unser kostenloses Whitepaper MVP Operations - Agiles Validieren im Betrieb finden Sie hier: