Was macht Dir an dem Job besonders viel Spaß?
Am meisten freue ich mich jedesmal, wenn Community Manager*innen bei unserer Qualifizierung oder anderen Formaten die Initiative ergreifen und man merkt, da wächst etwas Neues. So ist zum Beispiel ein Expert*innen-Netzwerk entstanden, in dem Know-how-Träger*innen rund um Community Management leichter identifiziert werden können. Die Idee kam bei einem offenen Werkstatt-Format für Community Manager auf, bei jede*r Arbeitspakete einbringen und mit anderen gemeinsam umsetzen kann. Ohne Communities wäre das nicht möglich gewesen.
Inwiefern ist das Thema Community Management auch strategisch wichtig? Welchen Beitrag leistet Ihr zur digitalen Transformation des Konzerns?
Communities können sehr viel, wenn man sie lässt. Die Corona-Krise hat sehr plastisch gezeigt: digitale Zusammenarbeit kann uns helfen, jenseits der realen Welt miteinander zu agieren. Und dann merken wir, dass sie mit Blick auf Zeit, Ort, Hierarchie, Organisations- und Wissensbereiche vor allem auch sehr gut Grenzen überwinden kann. Communities stärken den Muskel der Grenzüberschreitung. Dadurch machen sie möglich, was viele vorher nicht für machbar hielten, und werden zu Katalysatoren der Veränderung. Wir haben Beispiele, wo eine Support-Community um das 6- bis 8-fache effizienter ist als eine vergleichbare Hotline. Aber Effizienz ist gar nicht einmal der wichtigste Aspekt. Communities stehen für Selbstorganisation gemeinsam mit anderen. Sich selbst zu helfen und seinen Zweck mit ein paar Klicks und ohne formales Trara selbst zu verfolgen, ist in Konzernstrukturen nicht immer selbstverständlich. Außerdem ist es teilweise unglaublich, welche Motivation Leute entwickeln können, weil sie in Communities gehört und gesehen werden. Auch wer heute andere Menschen führen will, sollte über Communities am Puls bleiben. Trends, Stimmungen und Feedback für bessere Entscheidungen bekommt man dort früher und vielfältiger als anderswo. Ein Unternehmen, das die Herausforderungen der Gegenwart meistern will, braucht diese Geschwindigkeit und den vollen Einsatz seiner Menschen.
Inwiefern unterscheidet sich Euer Ansatz von dem anderer Konzerne?
Wie bereits angesprochen, waren wir beim Aufbau des Social Intranets in bereichsübergreifenden und flexiblen Teams unterwegs. Es gab ein Trio von Hauptakteuren. Zum einen die beiden Bereiche Kommunikation und IT. Deren Notwendigkeit braucht man nicht zu erklären. Wir unterscheiden uns aber von anderen durch die Beteiligung unserer Unternehmensstrategie als Dritte im Bunde. Hier gab es früh die Grundüberzeugung, dass die digitale Transformation unseres Unternehmens nur dann nachhaltig und erfolgreich ist, wenn wir die Kultur unserer Zusammenarbeit weiterentwickeln. Das Social Intranet sollte nicht nur ein Marktplatz für Unternehmensnachrichten sein, sondern vor allem auch ein Werkzeug für Veränderung.